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Programmankündigungen

Thorsten Hohage aus Hamburg hat sich in den letzten Tage ausgiebig mit dem Thema PowerBase beschäftigt. Seinen ersten Bericht möchten wir hier auf PsionWelt veröffentlichen, vielmals Danke Thorsten :-)

PowerBase - oder "Die Frage der Sichtweise"

Damit der folgende Text richtig eingeordnet und verstanden wird vorab einige Anmerkungen. Wenn ich von Datenbankentwicklung spreche, dann glaube ich dies richtig einordnen zu können, denn seit über 6 Jahren mache ich beruflich genau das. Als ich dann den Psion S5 vor einige Wochen als Nachfolger für einen Newton Messagepad bekam und auch noch die Ankündigung von PurpleSoft über PowerBase las, glaubte ich, alle meine Wünsche würden auf einmal in Erfüllung gehen (na ja, zumindestens in diesem Bereich). Ich bin also sowohl "fachkundig", als auch "positiv aufgeschlossen" an den Test von PowerBase herangegangen. Da die bestellte englische Version noch nicht geliefert wurde, bezieht sich dieser Text auf die mittlerweile verfügbare englische Demoversion.

Der erste Kontakt mit PowerBase beginnt überraschend angenehm. Es werden zahlreiche Templates mit Beispieldaten mitinstalliert, so daß man die Systematik von PowerBase schnell versteht.

Im Sprachgebrauch von PowerBase versteht man unter einer Datenbank eine Datei, die alle Tabellen (Daten und Datenstruktur), Gruppen (Suchmengen) und Views (Layouts zum Anzeigen und Bearbeiten der Daten) eines ganzen Systems (z. B. Kunden, Kontakten Aufgaben und Protokoll) enthält. Eine klassische Psiondatenbank wäre demnach mit einer Tabelle zu vergleichen. Die möglichen Anzahlen von Tabelle, Felder, Sätzen etc. sind nach Herstellerangaben mehr als ausreichend. Apropos Psiondatenbank, mit einem simplen Importbefehl können bestehende Psiondatenbanken in eine PowerBase-Datenbank geladen und dort verwendet werden. Einen Export in das Psionformat gibt es auch.

Sehr schnell verläuft das Starten einer Datenbank, das Öffnen einer Tabelle oder das Suchen. Ich habe eine Artikeldatenbank mit ca. 13.000 Artikeln und es gibt kaum eine "spürbare Zeitspanne" für das Suchen, im Vergleich die Psiondatenbank liegt da bei eher astronomischen Zeiten. Überhaupt ist das Prädikat schnell eines der am besten treffenden für PowerBase.

Purple Soft hat versucht eine Art Windows-Oberfläche für die Datenbank zu verwenden. Das sieht auf den ersten Blick sehr hübsch aus und ist stellenweise sehr praktisch, nur das ganze Drumherum (Rollbalken, Fensterbalken, ...) ist sehr groß und verändert auch beim Zoomen seine Größe nicht. Spätestens bei der "klassischen Psiondarstellung" mit einer Karten- und einer Listenansicht ist eindeutig zu viel Bildschirmfläche von dem ganzen Zeugs belegt. Mit dem dritten oder gar vierten Fenster, daß sich manchmal gar nicht vermeiden läßt, wird es dann mehr Bedienoberfläche als Information.

Bleiben wir noch einen Moment bei der klassischen Psiondarstellung. Das Gute daran ist, daß immer nur die Felder angezeigt werden, die auch verwendet wurden, und in der Liste steht immer das erste verwendete Feld. Ganz im Gegensatz zu PowerBase, dort finden sich generell alle Felder in der Kartendarstellung wieder und die Liste hat immer das gleiche Feld an der gleichen Stelle stehen. Damit fehlte mir immer irgendwie der Überblick über die Daten und die Orientierung in der Liste.

Der Vorteil dieser Darstellung von PowerBase ist die direkte Eingabe in Felder, ohne über die Bearbeitungsmaske gehen zu müssen. Die Layouts können auf effektiv und schnell bearbeitet und neue, weitere Layouts hinzugefügt werden. Die Möglichkeiten der Gestaltung der Felddarstellung lassen keine Wünsche mehr offen.

Das Zauberwort von PowerBase ist jedoch "relational", zumindest solange man sich mit diesem "relationalen" System nicht näher beschäftigt hat. An dieser Stelle müßte eigentlich zunächst die Definition eines relationalen DBMS (DatenBank ManagementSystems) folgen, doch will ich diesen Text nicht um etliche Seiten aufblähen.

Doch was versteht PurpleSoft offensichtlich unter relational? Neben den üblichen Typen gibt es halt auch den Feldtyp relational. Dort kann man dann eine Tabelle und ein Feld angeben, mit dem das Feld verknüpft werden soll.

Über eine Formel wird dann definiert, was in dem Feld später angezeigt werden soll. Ein kleines Beispiel: Es gibt eine Datenbank, sorry das war Psion-Sprache, also eine Tabelle KUNDEN und eine Tabelle KONTAKTE. Wenn ich jetzt einen neuen Kontakteintrag vornehmen will, dann kann ich letztendlich über eine klassische Psionauswahlliste aus meiner Tabelle KUNDEN einen Kunden auswählen und diese Info wird danach im Feld Kunde in KONTAKTE angezeigt. Das war´s! Eigentlich würde ich unter relational verstehen, daß man dann beim Kunden alle Kontakte dieses Kunden sehen kann, oder man die Summe über verknüpfte Datensätze bilden kann (Beispiel: Tabelle RECHNUNGEN -> Umsatz des Kunden) usw., aber das ist offensichtlich alles Fehlanzeige. Einen ganzen Sonntag lang habe ich solche Sachen nicht geschafft und in den Beispielen ist es auch nicht enthalten. Die gebotene Funktion ist zwar ganz nett und an vielen Stelle hilfreich, aber deswegen ist PowerBase noch lange keine relationale Datenbank!

Durch den ganzen Wust an Informationen kann man sich schnell und komfortable mit einem Fenster Namens SchemaView bewegen. Hinter diesem Namen verbirgt sich nicht anders, als ein vollständiger "Objektbrowser" in hierarchischer Darstellung. Das ist wirklich vorbildlich, manche "große" PC-Datenbank könnte sich davon eine mächtige Scheibe abschneiden. Aber wie bisher gibt es in PowerBase offensichtlich keinen Bereich, der keinen faden Beigeschmack hinterläßt. Denn während das Schemaview zur Definition von Datenbanken eine prima Sache ist, so nervt es doch ziemlich, daß man zur simplen Dateneingabe sich auch ständig mit "zahllosen" Klicks durch das Schema bewegen muß. So wird der deutliche Geschwindigkeitsgewinn von PowerBase gegenüber der Psiondatenbank häufig in das Gegenteil verkehrt.

Viele weitere Punkte regen zum Nachdenken an, nur als Beispiel:

Offensichtlich ist es entgegen anderen Darstellungen nicht möglich einmal definierte Feldtypen wieder zu ändern. Eine simple Wenn-Dann-Sonst-Funktion konnte in dem wirklich umfangreichen Funktionenangebot nicht gefunden werden.

Andere Dinge können schlichtweg begeistern, oder welche andere Software kann von sich behaupten absolut Y2K-fest zu sein, da das Datum auf ca. 300.000 Jahre ausgelegt ist (Kann ein Psion überhaupt solange überleben?)

Ich hoffe mit diesem Text nicht an zu viele Ecken angestoßen zu sein und zu viele Träume zerstört zu haben, aber nach den ersten Erfahrungen "mußte" er einfach sein. Sollte jemand von PurpleSoft dies gelesen haben, ich möchte meine Version trotzdem noch haben, denn für einen Rechner wie den Psion finde ich PowerBase trotzdem noch spektakulär und wegen dem Rest kann man ja auch eine V2 hoffen.

...

PowerBase ist nun als 30-Tage-Demoversion von der Purplesoft-Seite downloadbar. PowerBase ist eine Datenbank mit jenen Eigenschaften, die man sich eigentlich von Anfang an von der eingebauten Applikation gewünscht hätte :-). Diese Demoversion ist nur in englischer Sprache vorhanden.

...

Michael Zimmer fragt in der deutschsprachigen Mailingliste folgendes an:

Neue Datenbank PowerBase !

Grüßt euch Psioten und Psionistas!

Im Januar wird von PurpleSoft ein Programm angeboten werden, das die etwas kümmerlichen Möglichkeiten der Daten-Applikation unseres S5 erheblich erweitert. Psion-GmbH überlegt nun, wie groß der Bedarf an einer solchen Erweiterung ist. Danach richtet sich auch der Preis (wie so oft). Man denkt, wenn großes Interesse besteht, an 149;- bei geringerem Interesse wird der Preis wohl bei 199;- liegen.

Meine Überlegung ist folgende: wenn unter uns PowerUsern wenig Interesse besteht wird auch sonst die Nachfrage gering sein. Wenn dagegen hier großes Interesse bekundet wird....

Teilt mir oder der Liste mit, ob wer so was gebrauchen kann.

Psionara

Micha: Diese E-Mail-Adresse ist gegen Spambots geschützt! JavaScript muss aktiviert werden, damit sie angezeigt werden kann.

Info zum Programm findet ihr unter https://www.purplesoft.com . Für diejenigen, die ähnlich wie ich Probleme mit dem Englisch haben, hier eine Übersetzung von Ingo:

Powerbase - Ankündigung
Artikel: 8
Datum: 6. Oktober 1998

Viele Besitzer eines PSION Serie5, die vom Serie 3a oder 3c umgestiegen sind, waren mit ihren "alten" Geräten auch Nutzer unseres Datenbank-Bestsellers DataView Pro. Diese ehemaligen DataView Pro-Nutzer, und alle übrigen Serie5-Anwender mit Bedarf an etwas umfangreicheren und leistungsfähigeren Datenbanken, werden sicher erfreut sein zu hören, daß PurpleSoft im Dezember die nächste Generation von Datenbankprodukten für den Serie5 vorstellen wird. PowerBase ist eine relationales Datenbankmanagmentsystem für den Anwender, der Top-of-the-line-Funktionalität auf einem Handheld-Computer benötigt.

- Beinhaltet eine kraftvolle und dennoch unglaublich kompakte
relationale Datenmanagment-Engine.

- Ist ein kompletter Ersatz für die eingebaute Daten-Anwendung

- Bekannter PSION Look & Feel

- Datenmanagement wie auf dem PC, mit Unterstützung von Drag & Drop

- Verwendet PSION Daten-Dateien und unterstützt alle Datenbanken,
die die Möglichkeit zum Import und Export von Dateien bieten.

- Beinhaltet einen mächtigen Formelauswerter mit über 40 Operatoren

- Die unterstützten Feldtypen umfassen relational, Text, numerisch,
Währung, Datum und Zeit.

- Schnelles Auffinden von Einträgen durch Verwendung mächtiger Filter und Gruppen.

- Superschnelles Sortieren nach bis zu drei Feldern

- Erstellen von Ansichten durch einfaches Ziehen von Feldern auf die Vorlage

- Verbinden von Feldern über die mächtigen mathematischen Fähigkeiten

- Beinhaltet ein nützliches Sammlung von Vorlagen, hilfreich beim Erstellen
von neuen Datenbanken

- Flexibles Ausdrucken aller Ansichten

- Umfangreiche On-line Hilfe

Die PowerBase Familie wird im ersten Quartal 1999 mit der Vorstellung von PowerBase Pro noch erweitert. Diese Variante wird die Bedürfnisse des professionellen Handheld-Anwenders in den Bereichen Client/Server Datenbankmanagment und erweiterte Interoperation mit Desktop-Datenbankanwendungen zufriedenstellen.Anwender von PowerBase werden zu besonderen Konditionen auf PowerBase Pro umsteigen können.