Ich sitze vor einem Bild, dass ich seit gut zwei Jahren als Desktopbild auf allen meinen Computern habe.
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Es wurde von Hubble, dem Weltraumteleskop aufgenommen und zeigt eine Galaxie auf dem Weg durch das Weltall.
Schon immer habe ich die Schönheit des Alls bewundert und wenn ich auf diesem unglaublich genauen Bild mir die vielen kleinen Galaxien anschaue, erzittere ich vor Erfurcht.
Tausende Male habe ich das Bild schon angeschaut.
Doch erst heute wird mir die Grausamkeit dieses Bildes bewusst.
Die Galaxie schwebt durch das All und verliert dabei einen Teil seiner Masse. Das dauert sicher Jahrtausende, aber es ist eindeutig auf dem Bild ersichtlich. Wenn man in Zeiträumen von Jahrmillionen denkt, wird einem das, was hier geschieht erst deutlich. Der „Staub“, den die Galaxie hinter sich her zieht, sind zigtausende von Sternen und Planetensystemen. Im Lauf der Zeit werden sie immer weiter von der Heimatgalaxie abgetrieben, erkalten, kollidieren mit anderen Sternen oder Galaxien. Chaos.
Unglaubliche Kräfte wirken hier. Unfassbare Tragödien spielen sich dort ab.
Und wir hier auf der Erde fühlen uns als Mittelpunkt des Universums, streiten darüber, wer nun an den rechten Gott glaubt, massakrieren uns gegenseitig wegen Macht und Geld. Lassen Menschen verhungern, bringen unsere Kinder um, ruinieren unseren kleinen Planeten, den einzigen Platz im All, auf dem wir leben können.
Wie viel wichtiger wäre es im Angesicht dieses Bildes, alle Kraft darauf zu konzentrieren, dass es uns, den Menschen, den Tieren und unseres Planeten gut geht. Gemeinsam – nicht nur einigen.
Welch Staubkorn sind wir doch.
Und verschwenden unsere Zeit und Kraft mit Nichtigkeiten.
Jürgen Rode
p|s|i|o|n|w|e|l|t
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