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Liebe Psionisten!
Bei
aller Euphorie um den mxPro und neue Segnungen wie das S25 von Siemens
soll nicht in Vergessenheit geraten, was man mit dem 5er und Allerwelts-Handies
alles so anstellen kann.
Seit
nunmehr zweieinhalb Wochen touren wir per Rad durch Portugal - ohne Steckdose
und sonstigen Komfort. Wenn wir auch sonst auf alles mögliche verzichtet
haben: Der Psion, ein Nokia 5110 und ein GSM-Nota-Modem ( https://www-ifmt.kf.tu-berlin.de/~wahl/MWGSM-Nota.htm
) blieben im Gepäck. Ursprünglich und bis kurz vor Antritt der Reise hatten
wir sogar mit offizieller Unterstützung von Psion in England rechnen dürfen,
aber diese Hoffnung hat sich dann doch noch in letzter Minute zerschlagen
(Nevertheless: Thanks to Neil Wooding!) - das Ganze sollte die Möglichkeiten
der "Mobile Communications" untermauern.
Es
funktioniert. Und es funktioniert vor allem richtig gut und so unabhängig
von allen Akkuladern und sonstigem Ballast, wie man es sich nur wünschen
kann. Der Psion stellt im harten Einsatz - Schnittstelle und Hintergrundbeleuchtung
fordern ihren Tribut - einmal mehr seine Ausdauer unter Beweis (noch der
erste Batteriesatz), das GSM-Nota hält gute acht Stunden online aus und
was am erfreulichsten ist: Das Nokia zeigt auch nach täglich gut fünf
bis sechs Minuten online und einigen Kurztelefonaten in die Heimat noch
keine wirkliche Akkuschwäche.
Die Ausrüstung:
-
einen Psion haben die meisten von uns - die anderen werden über kurz oder
lang auch einen haben ;-)
-
ein Handy haben auch schon sehr viele; dabei sind die Nokias nicht nur
verbreitet,
sondern auch ziemlich gut in Sachen Stand-by- und
Betriebszeit;
das fehlende interne GSM-Modem ist glücklicherweise
kein Problem mehr:
-
ein GSM-Nota verhilft dem Allerweltshandy zu höheren Online-Weihen:
Kabel
ans Handy, Kabel an den 5er - fertig. Das ganze ist nicht so kabellos,
wie die
Marktstrategen
das gerne sehen, aber es hat dafür den Vorteil, daß man das Handy im
Rucksack
lassen kann oder es in eine empfangsgünstige Lage bringen kann.
Wie
gesagt: Es funktioniert.
Die Kosten:
Hier
in Portugal gibt es praktisch keine Funklöcher - selbst in den Felsen
der Steilküste hatte ich guten Empfang - leider hat die Sache ihren Preis:
Gute zwei Deutsche Mark wird D2 mir für die Minute in Rechnung stellen.
Pro Tag macht das bei reinem E-Mail-Betrieb gut zwei bis acht Mark - je
nach eigener Schreibwut und Antwortvolumen der angemailten Daheimgebliebenen.
Das gilt, wie gesagt in Portugal.
Daheim
in Deutschland wird's mehr als tragbar: 39 Pfennig in der Nebenzeit für
den Zugriff auf den eigenen Mailserver, noch billiger ist die Sache abends
mit D2-Internet mit 19 Pfennig. Da kann man auch mal eine Runde surfen,
ohne ein schlechtes Gewissen zu haben.
Tips für unterwegs:
Eine
Rundmail an viele Adressaten, notfalls mit einigen Post-Skriptums für
die individuellen Nachrichten kommt günstiger als jedem einzeln das gleiche
zu schicken.
Faxen
ist super-teuer! Das Geburtstagsfax an meinen E-Mail-losen Bruder hat
fette siebeneinhalb Minuten (zwei Seiten) gebraucht. Aus 4kB reinem Text
werden eben schnell mal 100..200kB Pixelgrafik, die das Faxgerät halt
braucht. Dann lieber einen Mail-To-Fax-Service via Web benutzen...
Fazit:
Mobiles
Internet ist spannend und teilweise echt Gold wert: Wichtige Informationen
sofort parat, Verabredungen per E-Mail und eine super Alternative zur
mir schon immer verhaßten Ansichtskarte, wenn man im Urlaub ist. Einfach
prima.
Viele Grüße - live aus Portugal -
...
Liebe Psionisten!
Ein kleines Update - live aus Portugal:
Donnerstag, 02. September 1999 - 13:35 Uhr, Lagos, Campingplatz
Die
Liste der Psion-tauglichen Orte in Sachen Internet/Email wird länger:
Zeltplätze und Cafés, Steilküste und Strand - allesamt mit erstaunlich
gutem Empfang lassen der Phantasie freies Spiel.
Nach
jetzt mehr als zwei Wochen hartem Einsatz (die daheimgebliebenen Freunde
wurden täglich mit neuen Reiseberichten versorgt) habe ich gestern zum
ersten mal die Batterien gewechselt - und das auch nur, weil ich mir nicht
ganz sicher war, ob bei 2,2V Restspannung Schnittstelle und Hintergrundbeleuchtung
die Verbindung in die Heimat vielleicht in Gefahr bringen könnten...
Das
Nokia 5110 macht weiterhin mit quietschfidelem Akku Freude und die Kabelei
mit dem GSM-Nota-Modem ( https://www-ifmt.kf.tu-berlin.de/~wahl/MWGSM-Nota.htm
) ist weit weniger nervig als man annehmen könnte - vielmehr erweist es
sich als durchaus segensreich, daß man das Handy frei von IrDA-Erfordernissen
irgendwo anhängen oder wegstecken kann (man muß nicht immer zeigen, was
man hat...).
Eine
weitere klare Empfehlung von "on the road": Das Palmcase
(Gruß an Björn Andres) macht sich wirklich gut. Damit ist der 5er superfix
zur Hand und genauso fix auch wieder gut geschützt - nicht vergessen:
Wir sind dem Fahrrad unterwegs: Da muß der kleine Alleskönner ganz schön
was wegstecken!
Neben
aller Mailerei nach Hause: Weit beeindruckender war eigentlich eine Verabredung
via E-Mail innerhalb von Portugal - ein Bekannter hatte mir lediglich
die E-Mail-Adresse einer ausgewanderten Freundin gegeben und Dank Online-Möglichkeiten
verbrachten wir wunderschöne vier Tage im portugiesischen Hinterland :-)
Kleiner
Tip am Rande (aus "Schaden" wird man klug...): Vor dem Download
der Mails immer mal nach deren Größe gucken - gestern hat mir ein Freund
ein 500kB großes Bild "untergejubelt". Bei 9600Bit/s kostet
das...
Viele Grüße aus Lagos,
vom Markus
Don't worry - be online :-)
...
20. September, 21:20 Uhr:
Die Kosten...
Tja,
nun ist es soweit. Schwarz auf weiß liegt sie vor mir - die Quittung für
meine Online-Eskapaden in Portugal. Günstigerweise lag die Reise genau
innerhalb eines Abrechnungszeitraums - so brauche ich nicht mal rechnen
:-)
Gespräche im Ausland: 1:33:39 inklusive einiger kurzer Telefonate aus der und in die Heimat.
O.k.:
Die abgehenden Datenübertragungen (Emails und auch Faxe) kosteten mich
damit DM 166,52, dazu kommen noch DM 35,66 für die Telefonate - macht
schlapp über 200 Märker. Nicht gerade ein Appel und ein Ei, aber dafür
habe ich nur zwei Karten geschrieben (u.a. an die E-Mail-lose Oma) und
jede Menge Spaß gehabt. Sicher, so ein Urlaub soll einen dem Alltag entrücken,
aber es ist wirklich klasse, doch - zumindestens auf eigenen Wunsch -
am Leben daheim teilzuhaben (vor allen Dingen, wenn man damit abklären
kann, wer einen denn vom Flugplatz abholen wird... ;-) ) Nicht zu vergessen,
daß ich das ganze aus Testzwecken ja auch etwas ausgiebiger als normal
betrieben habe.
Wieder
daheim ist die Sache kostenbezogen dagegen wirklich ein Lacher: 19 Pfennige
im D2-Data-Night-Tarif (offen für jeden mit regulärem D2-Vertrag) und
39 Pfennige in der Nebenzeit zum eigenen Provider/Server, lassen einen
ohne Angst die nächste Mobilfunkrechnung aus dem Kasten nehmen...
Don't
worry, be online...
Gruß vom Markus"