Der HP CapShare 920 (910)
Der Capshare ist ein mobiler Scanner welcher ca. das gleiche Volumen eines Serie 5 hat. Er besitzt ein Display mit dem die eingescannten Bilder betrachtet und bearbeitet werden können, sowie ordentlich Speicher. Der CapShare ist Batteriebetrieben (wäre sonst ja auch dumm, da es dann kein portabler Scanner wäre) und erhält seine Energie aus zwei handelsüblichen Mignon Batterien. Alternativ können auch Akkus verwendet werden.
Zum
Test stand mir jedoch nur ein CapShare 910 zur Verfügung, in welchen jedoch
die aktuelle Software des 920ers eingespielt wurde. Außen also 910, innen
aber 920.
Ich schalte den Scanner ein und bekomme das Hewlett Packard Logo und den
Schriftzug CapShare 910 zu sehen. Anschließend wechselt das Bild und ein
kleines Fenster erscheint auf gestreiftem Untergrund und gibt mir prozentual
Auskunft über die belegte Menge des Speichers. Beim Drücken der Funktionstasten
am Rand erscheint sofort ein Bild auf dem ein CapShare mit ein großen
Pfeil, welchen Knopf ich drücken sollte um zu scannen, abgebildet ist.
Ganz nett. Ich drehe den CapShare also um und finde eine ovale, ca. 5
cm lange Taste.
Der erste Scan
Ich
stelle den Scanner auf die aktuelle c't ( :-) ), drücke die Taste auf
der Rückseite und ziehe ihn vorsichtig über eine Hälfte der DIN A4 Seite.
Am unteren Rand des Blattes schiebe ich den Scanner auf die andere Hälfte
und ziehe ihn wieder nach oben. Während dem Scannvorgang darf der CapShare
jedoch nicht um mehr als 45° gedreht werden, da er sonst mit einem Fehler
abbricht. Und sollte man einmal das Gefühl haben am unteren Rad oder sonst
irgendwo auf dem Papier eine Stelle vergessen zu haben, dann fährt man
einfach zu dieser besagten Stelle (natürlich ohne den Knopf auf der Rückseite
loszulassen und ohne ihn mehr als 45° zu drehen). Wenn man die Taste wieder
loslässt, dann beginnt der CS die Seite richtig in den Speicher zu schreiben.
Je nach Komplexität der Seite und des ausgewählten Modi dauert das Speichern
natürlich unterschiedlich lang.
Nach mehreren Scanns bin ich jedoch zu dem Entschluß gekommen, dass ich
den Scanner beim Einlesen anders halten sollte. Bisher versuchte ich mit
dem Daumen nicht auf das Display zu kommen. Ja, ich bin auch so ein Reinheitsfanatiker.
Jedenfalls was Displays betrifft. Wie gesagt, es läßt sich jedoch nicht
vermeiden voll auf den Bildschirm zu fingern. So geht's eben doch leichter!
:-)
Nach
dem die Seite gespeichert wurde sehe ich das Ergebnis auf dem Bildschirm.
Wenn man auf die "Werkzeugtaste" drückt, dann erscheint ein
Menü, in dem mitunter der Eintrag Seitenkanten abschneiden erscheint.
Ich wähle diese Option mit Hilfe der Pfeiltasten aus und nach einem weiteren
Druck auf die "Einstellungstaste" sehe ich meine Seite mit zwei
gestrichelten Linien wieder. Eine Linie am oberen und eine am linken Rand.
Mit den Pfeiltasten kann ich diese wieder verschieben und so die Seite
eingrenzen, bzw. die ungeraden Ränder abschneiden. Nach einem weitern
"Drück" auf die Einstellungstaste kann ich den rechten und den
unteren Rand bearbeiten. Noch ein "Drück" und die Seite wird
wieder gespeichert.
Wenn man die Seite nicht von oben nach unten und wieder zurück eingescsnnt
hätte, sondern von links nach rechts, und wieder nach ..., dann hätte
man die Möglichkeit das Dokument in 90° Schritten zu drehen.
Jetzt habe ich die Möglichkeit das Bild per Kabel oder per Infrarot an den Desktop, den Drucker (nur per IR) oder an ein anderes kompatibles Gerät zu senden (per IR) wie zum Beispiel an ein CE Spielzeug oder an ein Gerät mit EPOC (habe es persönlich an einem S5 Classic und an einem S5 mx PRO probiert). Vor dem Übertragen kann ich die Qualität des gescannten Objektes (Höchste Qualität / Fax) oder beim Drucken das Papierformat wählen. Ich übertrage also eine Seite (der CapShare erkennt automatisch sein Gegenüber). Hierbei erscheint nun ein kleiner Papierflieger der dann am Schluss der Übertragung auf dem Boden landet. (Auch hier wieder: Ganz nett. Es gibt in der Software des CS übrigens sehr viele animierte Objekte). Der Transfer der Seite lief ohne Probleme ab. Sei es nur ein LaserJet 6L oder eben dem Psion. Um aber am Psion überhaupt eine Datei zu empfangen muss man im System auf "Infrarot empfangen" tippen. Dieser Eintrag verbirgt sich hinter der IR Schaltfläche am linken Bildschirmrand. Also, IR Empfang am Psion aktivieren, dann am CapShare senden. Nach der Übertragung findet man eine neue Datei mit der Endung TIF. Dieses Bild kann nun mit der neuen Version (3.0) des Bildbetrachtes MBMView angeschaut und eventuell in ein JPG, Bitmap, Skizze oder MBM File umgewandelt werden. Skizze bietet sich an, um es anschließend in ein Worddokument einzufügen, da man in Word nicht einfach auf "Infrarot Empfangen" klicken kann. Der Umweg über MBMView bleibt also bestehen.
Seiten
die im 4 Graustufenmodus gescannt wurden kann man auf dem Psion eigentlich
nur abspeichern. Um sie zu bearbeiten reicht meistens der Speicher des
Psions nicht aus, oder es dauert eine Ewigkeit. Eine DIN A 4 Seite, nur
mit Text (S/W), verbraucht auf dem Psion ca. 35 KB.
Nachfolgend eine
Tabelle mit ein paar Vergleichswerten. Die Seite stammt übrigens aus der
c't 4/99 (Seite 187).
Scanmodus |
Verbrauch von Speicher des CS 910 |
Kann der CS 910 max. speichern (ca.) |
Verbrauch von Speicher auf dem Psion |
Download |
S/W | 4 % | 40 - 50 Seiten | 134 KB | sw.tif |
4 Graustufen | 8 % | 10 - 15 Seiten | 334 KB | grey.tif |
Mode für FlipCharts | ca. 1 % | 50 - 150 Seiten (Format wird auf 25 reduziert) | ca. 29 KB | flip.tif |
Angenehm überrascht war ich auch von der ganzen Hilfefunktion des CS. Auch hier kann man eine kurze Anleitung zum Scannen finden. Jedoch nicht in Form von Text sondern auch mit einer kleinen Animation. Das sollte eigentlich international sein. Apropos international. Als Menüsprache kann übrigens zwischen Englisch, Deutsch, Französisch, Spanisch und Niederländisch gewählt werden.
Kurz zur Technik. Der CapShare besitzt unten zwei Linsen. Mit diesen Linsen orientiert er sich an den Fasern des Papiers und setzt so das Bild mit einer vergleichbaren Power von 3 PII mit jeweils 350 MHz wieder zusammen. Erstaunliche Zahlen!
Fazit
Der HP CapShare 910 (mit der Software des 920ers (Version: 1.03.18)) ist ein wirklich erstaunlicher Handscanner in einem sehr kompakten Format. Die Qualität einer gescannten und direkt wieder ausgedruckten Textseite nimmt wirklich kaum spürbar ab. Auch bei Grafiken schlägt sich der kleine Wacker. Der einzigste Nachteil ist der etwas zu hohe Preis welcher zwischen 800 und 1000 DM liegt. Aber haltet Euerem Chef doch einmal mal diese Vorstellung unter die Nase und nennt ihm ein paar driftige Gründe, warum Ihr so ein Ding braucht und ich denke er wird es einsehen! :-)
Noch
eine kurze Klärung diverser Dinge: OK, ich gebe zu, ich arbeite bei Hewlett
Packard. :-) Dieser Bericht sollte auch keine Werbung darstellen, sondern
nur eine klare Vorstellung dieses Gerätes. Ihr könnt Euch auch einen PocketReader
von Siemens kaufen, jedoch würde ich davor auch noch den CapShare testen.
Leider hatte ich bis jetzt nur das Gerät zum Testen und nicht die OCR
Software für den PC. Diese Software soll sogar Tabellen erkennen und sie
in Excel importieren können. Die Richtigkeit des vorherigen Satzes kann
ich jedoch persönlich noch nicht bestätigen. :)
Steffen Graf, Oktober 1999